Aus dem Hänger: Einbau der Propan-Anlage
- Quelle/Foto: KältenKlub
Natürlicher Hänger
Praxis aus dem Hänger… ➔ … Im PINK-Nachwuchsanhänger wurde die „alte“ R32-Klimaanlage durch eine R290-Anlage ersetzt. Der Austausch lief super, jedoch ergaben sich später Fragen.
Die Midea-Jungs beim Installieren des Innengerätes im Hänger. Bild: KältenKlubMitte November 2021 waren wir fleißig und haben am PINK-Nachwuchsanhänger gearbeitet. Zusammen mit Daniel Rosenberg und Thomas Kunnig von Midea hat sich KK-Chefredakteur Dirk Rehfeld bei Wolle Schäfer von Caretaker, seiner Eisprinzessin aus Lahr im Schwarzwald, getroffen. Dort wurde die deutschlandweit erste Mono-Split-Klimaanlage in den kältischen Hänger eingebaut, die mit R290 läuft.
Bevor wir uns gegen Abend am Grill aufwärmen und zusammen ein Bier trinken können, steht der Abbau der alten R32-Anlage an. Seit März 2021 ist sie im Anhänger und hat auch sehr gute Dienste geleistet. Meistens war sie im Heizbetrieb unterwegs, da der Kollege Rehfeld während seiner PINK-Touren bisher häufig im Anhänger übernachtet hat. Und eigentlich hätte sie auch noch einige Jahre ihren Dienst verrichten können. Aber in jedem Leben gibt es Veränderungen, und so musste diese Anlage nun einer neueren Technik weichen. Propan steht an. Für die R32-Anlage aus der All Easy Pro Serie bedeutet das, ein Leben als Ausstellungsstück bei Wolle in der Werkstatthalle weiterzuleben. Immerhin ist das momentan die Anlage mit den meisten Kilometern drauf.
Draußen können die zwei auch gut Anlagen bauen. Bild: KältenKlubGegen 8:00 Uhr trifft der Rehfeld bei Wolle mit dem Anhänger ein. Mit einem Kaffee in der Hand wird noch auf Daniel Rosenberg und Thomas Kunnig von Midea gewartet, die nach gefühlten 20 Tassen auch endlich eintrudeln. Die beiden gelernten Kälteanlagenbauer werden den Anlagentausch mit beobachtenden Blicken von Wolle durchführen. Für einen Novembertag ist das Wetter richtig gut. Wir können draußen arbeiten und müssen nicht frieren.
Propan hat Vorteile. Wegen seiner hohen Energieeffizienz und seiner sehr guten thermodynamischen bzw. kältetechnischen Eigenschaften – vergleichbar mit dem früheren Kältemittel R22 – wird R290 als leistungsfähiges und energiesparendes Kältemittel geschätzt. R290 ist nicht ozonschädlich und besitzt mit seinem niedrigen GWP (Global Warming Potential)-Wert von 3 einen sehr geringen Treibhauseffekt. Es ist daher auch hinsichtlich künftiger Verwendungsbeschränkungen und Verbote von fluorierten Kältemitteln (F-Gasen) in etlichen Anwendungen als alternative, umweltfreundliche Lösung interessant. Und außerdem ist es klasse, die Jungs mal wieder zu sehen ;-).
Vakuumziehen: Zeit für eine kleine Pause. Bild: KältenKlubZuerst muss die alte R32-Anlage aus dem Anhänger ausgebaut werden. Daniel und Thomas werden diese Aufgabe meistern. Sie nehmen die Anlage vom Strom. Alle elektrischen Zündquellen sind ausgeschlossen und wir haben geeignete Maßnahmen zur Vermeidung von Feuer und Explosion durchgeführt. Inklusive eines Feuerlöschers für den Notfall. Sie fangen an zu schrauben, nachdem das Kältemittel wieder „auf Start“ gezogen wurde. Nach dem Auspacken der neuen Anlage stellen wir fest, dass die Montageplatte, die im Hänger geschraubt und geklebt ist, natürlich nicht identisch mit der alten Platte ist. Blöd. So müssen die zwei noch eine ganze Zeit lang Kleber abspachteln und die Fläche neu vorbereiten. Zwischendurch plaudert Daniel vor sich hin und gibt ein paar Informationen von sich. Er spricht von dem Midea-Entwicklungszentrum in China, das neun Jahre in die Entwicklung des Gerätes investiert und in deren Verlauf über 200 internationale Patente angemeldet hat. „Als Lohn dieser Arbeit wurde die Anlage, als erste Klima-Split-Anlage, mit dem Zertifikat des Blauen Engels ausgezeichnet. In Asien sind aktuell mehr als 1,5 Millionen dieser R290 Klima-Split-Anlagen schon in Betrieb“, sagt er. Das ist schon eine Menge.
Endreinigung, bevor der Kältenkopf-Aufkleber das Innengerät verschönert. Bild: KältenKlubMit Wasserwaage und Akkubohrer wird die neue Montageplatte eingebaut. Danach hängen die beiden das Innengerät ran und verbinden es mit dem Kondensatschlauch. Übrigens ist der Kondensatschlauch nun an beiden Seiten des Innengeräts angeschlossen. Beim 7. Kälten-Treff am Starnberger See stand der Hänger nämlich nicht wirklich gerade und so lief das Kondensatwasser an einer Seite raus. Man lernt nie aus. Während Daniel sich um den elektrischen Anschluss innen kümmert, wuchtet Thomas schon das Außengerät auf die Anhängerdeichsel. Dort passen alle Bohrungen und Anschlüsse noch immer. Prima, das spart Zeit. Thomas kümmert sich um den elektrischen Anschluss des Außengeräts und nachdem alles soweit steht, dreht er auf. Stecker rein, Sicherungen einschalten, Fernbedienung klar machen und starten. Die Inbetriebnahme läuft reibungslos. Die installierte Anlage hat eine Kühlleistung von 3,5 kW und eine maximale Heizleistung von 3,8 kW bei einem SCOP von 4,6. Die Füllmenge des Kältemittels beträgt 0,38 kg. Nach rund zehn Minuten Laufzeit misst Wolle die Temperatur am Innengerät. Passt alles. Zum Glück, denn mittlerweile ist es später Nachmittag und die Außentemperaturen sinken. Es wird kälter, und da kommt die „R290-Heizung“ gerade recht. Wir packen das Werkzeug zusammen und räumen auf. Wolle schmeißt den Grill an. Der Abend verläuft entspannt mit vielen guten Gesprächen. Wir erkennen einmal mehr den Sinn, sich zu treffen. Es geht nicht nur um Arbeit, es geht auch um eine gemeinsame Zeit unter Kälten.
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